Panathlon-Event zu Sport und Politik, gesucht: Wege aus der Isolation.
Zu einer hochinteressanten und spannenden Diskussion über das Thema „Sport stiftet Frieden bis der Krieg kommt. Sanktionen gegen Sportler und Sportverbände“ entwickelte sich die vom „Panathlon International Club Kärnten Alpe-Adria“ organisierte Veranstaltung an der Universität Klagenfurt. Panathlon-Präsident Prof. Dr. Michael Ausserwinkler: „Es hat sich auch gezeigt, wie hoch der Informations- und Diskussionsbedarf noch ist. Sport gerät ja immer wieder in das Spannungsfeld von Politik und nationalen bzw. internationalen Interessen.“ Eine Meinung, die auch Dr. Michael Weninger, der erste österreichische Botschafter in der Ukraine, teilte: „Putin hat den Sport politisiert, somit waren die Sanktionen zu erwarten. Die Teilnahme von Athleten, die ohne Bezug zur russischen Nation an den Start von Wettbewerben gehen ist aber denkbar.“
Mag. Markus Platzer, Präsident des österreichischen Handballverbandes (ÖHB) und Präsident des Berufungsgerichtes des Europäischen Handballverbandes, musste Berufungen des russischen und belarussischen Verbandes gegen die Suspendierungen ausjudizieren. Als Jurist vermisst er aber klare rechtliche Vorgaben. Panathlon- Präsident Ausserwinkler abschließend: „Alle drei Referenten waren sich einig, dass es einen Weg zurück aus der Isolation geben muss.“
Dr. Martin Poiger Präsident des österreichischen Judoverbandes und Vorstandsmitglied des österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), beleuchtete die rechtliche Situation: „Rechtlich gesehen sind es keine Sanktionen sondern Suspendierungen von Sportlern, Verbänden und Austragungsorten. Putin hat überdies seine Ehrenfunktionen im internationalen Judoverband verloren. Russische Judoker konnten unter neutraler Flagge bei den olympischen Spielen in Paris teilnehmen, wurden jedoch davor von einer eigens engagierten Argentur überprüft, ob sie den Angriffskrieg Russland gutheißen. Viele wurden dadurch ausgeschlossen, darunter auch sichere Medailienanwärter..“ Beobachtungen der vergangenen Monate und Jahre lassen aber auch Hoffnung keimen, denn dort, wo Begegnungen von ukrainischen Sportlern mit jenen aus Russland stattgefunden haben, habe es keine Probleme gegeben, so Poiger.