
40 Jahre Panathlon Graz
Gerhard Widmann Präsident ASKÖ-Landesverband Steiermark
Inklusion
Inklusion bezeichnet das Bestreben, alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, Herkunft oder besonderen Bedürfnissen (körperliche, geistige, kognitive, emotionale, Beeinträchtigungen) gleichberechtigt und selbstverständlich in die Gesellschaft einzubeziehen. Dies betrifft verschiedene Bereiche wie Bildung, Arbeitsmarkt, Freizeit und soziale Teilhabe. Ziel der Inklusion ist es, Barrieren abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, in der Vielfalt akzeptiert und gefördert wird, sodass jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat (Teilhabe an allem).
Eingangs möchte ich klar die Begriffe Integration und Inklusion abgrenzen: Der Begriff Integration bezieht sich darauf, Menschen mit besonderen Bedürfnissen in bestehende Strukturen oder Gemeinschaften einzugliedern. Inklusion geht einen (entscheidenden) Schritt weiter. Sie zielt darauf ab, die bestehenden Strukturen und Systeme so zu verändern, dass sie von Anfang an für alle Menschen zugänglich und ansprechend sind. Inklusion fördert die vollständige Teilhabe und Akzeptanz aller, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten (Barrieren abbauen und eine Kultur der Vielfalt, der Wertschätzung und des Respekts zu schaffen).
Inklusion im Sport bedeutet, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Hintergründen und Bedürfnissen gleichberechtigt an sportlichen Aktivitäten teilnehmen können. Es bedeutet für uns die Akzeptanz der Vielfalt aller Menschen mit Einschränkungen/Behinderungen an Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten im organisierten Sport.
Die Umsetzung von Inklusion bringt verschiedene Herausforderungen:
- Zugänglichkeit – barrierefreie Gestaltung von Sportstätten und -veranstaltungen, um allen Menschen den Zugang zu ermöglichen
- Mangelnde Sensibilisierung – Vorurteile und Unkenntnis über die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen können Inklusionsbemühungen behindern und erschweren (Trainer, Sportler, Zuschauer)
- Ressourcenmangel – oft fehlen finanzielle Mittel, Personal oder geeignete Materialien, um wirksame Programme effektiv umzusetzen
- Ausbildung und Schulung – Fachkräfte und Trainer benötigen spezielle Schulungen, um inklusiv zu arbeiten und die verschiedenen Bedürfnisse zu verstehen
- Individuelle Unterschiede – die Vielfalt der Bedürfnisse und Fähigkeiten erfordert maßgeschneiderte Ansätze, was Planung und Durchführung komplex macht
- Gesellschaftliche Akzeptanz – die Förderung einer inklusiven Kultur erfordert Zeit und Engagement von der gesamten Gemeinschaft
- Politische und rechtliche Rahmenbedingungen – es fehlen oft klare gesetzliche Vorgaben oder Unterstützung für wirksame Initiativen
- Entwicklung von Inklusionssportarten: • Unified Sports • Sitzvolleyball • Blindenfußball • Rollstuhlbasketball • Kraftsport • Schwimmen • Tanzsport
Diese Sportarten fördern nicht nur die körperliche Aktivität, sondern auch soziale Interaktion und Teamarbeit, was zur Inklusion in der Gesellschaft beiträgt.
Sport und Inklusion ist ein sehr wichtiges Thema, da es darum geht, Schranken abzubauen und ein Mehr an Gemeinschaft im Sportverein bzw. Sportverband zu schaffen.
Graz 17.10.2025
Bild credits: ASKÖ